Ein endloses Feld reifer Getreidehalme breitet sich vor dir aus wie ein flirrendes Meer aus purem Gold. Jeder einzelne Halm neigt sich sanft im Wind und erzeugt ein leises, rhythmisches Rauschen, das an das leise Murmeln einer fernen Brandung erinnert. Im Zentrum dieses goldenen Ozeans thront ein einzelner, pechschwarzer Regenschirm – sein Schaft steckt fest im Boden, als halte er Wache über die weite, unberührte Landschaft.
Der Himmel darüber ist ein hochelegantes Gemälde aus geschichteten Wolken: ziegelrote Schleier der aufgehenden Sonne wurden längst von schweren, bleigrauen Massen verdrängt, die in dicken, unheilsschwangeren Wölkchen herangezogen kommen. Man spürt die drückende Schwere in der Luft, die Feuchtigkeit knisternd auf der Haut, und riecht den erdigen Duft, den das Kornfeld beim ersten Hauch des nahenden Regens abgibt.
Die Szene wirkt wie ein poetisches Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aufruhr. Der Schirm selbst ist kein bloßes Objekt – er avanciert zum stillen Protagonisten, zum Symbol für Schutz, Einsamkeit und Erwartung. Ist er hier deponiert, um den ersten Tropfen aufzufangen? Oder stellt er ein Fragezeichen dar, auf das jede einzelne Ähre eine Antwort sucht? In diesem Augenblick liegt das Gewicht aller ungesagten Geschichten in seinem dunklen Stoff.
Während die Halme unter dem Wind zu tanzen beginnen, erlebt man fast einen inneren Pulsschlag: Vorfreude auf den ersten Donnerschlag, Sehnsucht nach dem kühlen Nass, das bald über das Land niedergehen wird. Es ist, als würde die Natur selbst atemlos abwarten, bis die Stille von tropfendem Regen durchbrochen wird und das Feld in einen neuen, klares Duft verströmenden Zustand übergeht.
Dieses Bild lädt dazu ein, sich selbst zwischen den Halmen wiederzufinden – an welchem Punkt stehst du, wenn ein Sturm deines Lebens heraufzieht? Wie stabil ist dein Schutzmantel gegen die nächste Welle des Ungewissen? Und könntest du, wie dieser Schirm, alleine inmitten einer sturmreifen Szenerie Stand halten, bis der erste Tropfen fällt?
Photographie de la nature, photos urbaines, reportages ou portraits : je me sens à l'aise dans de nombreux genres de la photographie et j'apprécie la possibilité d'expérimenter et de présenter ma vision des choses.
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